Milk and Honey | Cassie & Clem | Pastplay

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Cassiopeia

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Milk and Honey | Cassie & Clem | Pastplay

von Cassiopeia am 22.02.2021 07:56


Cassiopeia & Clementine | Ende Dezember | Dellyware  

Milk & Honey

tw: drogenkonsum.


"Mean we think of phenomenal change as being the very essence of time, when it's not at all. Time is something which defies spring and water, birth and decay, the good and the bad, indifferently. Something changeless and joyous and absolutely indestructible. Duality ceases to exist; there is no ego, no 'I,' and yet it's not at all like those horrid comparisons one sometimes hears in Eastern religions, the self being a drop of water swallowed by the ocean of the universe. It's more as if the universe expands to fill the boundaries of the self. You have no idea how pallid the workday boundaries of ordinary existence seem, after such an ecstasy."

Zane Holtz as Henry Winter


Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.10.2022 03:17.

Clementine

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Re: Milk and Honey | Cassie & Clem | Pastplay

von Clementine am 22.02.2021 11:35

Es war bereits Nachmittag. Sonnenlicht ergoss sich aus den schmalen Fenstern, wie Honig in langen goldgelbenen Bahnen über die uralten Küchenfliesen. Der Rest des kleinen Raumes hüllte sich dabei in sanftes Zwielicht. Simple weiße Küchenschränke, ein kleiner eckiger Holztisch und zwei Stühle, die auch nur als weitere Ablagefläche für Bücher, Schallplatten und Klamotten dienten, gehörten schon vor dem Einzug der eigenwilligen jungen Frauen zur Wohnung.
Clementine streckte sich genüsslich in dem Licht der Dezembersonne, um ihr noch mehr Spielfläche auf ihrem dunklen Fell zu bieten. Die letzten Tage waren viel zu Triest und verhangen gewesen, um jetzt nicht jede Sekunde der Wärme auszukosten. Nicht mal die herannahenden Schritte und die Stimme ihrer Freundin ließen sie herumfahren, oder auch nur Aufsehen. Viel zu angenehm war der Kontrast des kühlen Fliesenbodens zu ihrem Aufgeheizten Rücken. Erst der scharrende klang von Porzellan auf Stein, schürte ihre Aufmerksamkeit. Blinzelnd schaute Clem an der Müslischüssel vorbei, die Cassie vor ihr abgestellt hatte und beobachtete interessiert wie ihre Mitbewohnerin sich, ohne sich noch einmal umzudrehen, zurück in ihren gemeinsamen Wohnraum begab. Sekunden später hörte die Tierwandlerin die Metallfedern des immerzu ausgeklappten Gästesofas ächzten und das leise rascheln der zerknüllten Bettwäsche. Das war der Platz an dem man den ehemalige Engel schon seit einigen Tagen durchgehend vorfand.
Es war nicht so, dass Cassie sich überaus merkwürdig für ihre Verhältnisse verhielt, dafür kannte Clementine sie einfach schon viel zu lange. Im Prinzip störte es Clem auch nicht, wenn jemand gerne Schlief oder den Tag über einfach nichts produktives tat, war sie wohl darin eine Meisterin ihres Fachs. Sie wusste nur, wo das bei Cassie enden würde: In Selbstzerstörerischem Verhalten ohne Rücksicht auf Verluste. Miss Freudlos hatte die letzte Zeit nicht mal bei ihrem drei-Uhr Typ angerufen. Was inzwischen schon Besorgnis erregend sein dürfte.
Es wurde wohl mal wieder an der Zeit dem Trübsal ein Ende zu setzen. Wenn ein so schöner Tag wie heute sie nicht aus ihrem Loch hatte hinausbefördern können, war es wohl nun an Clementine DeLuna diesen Job zu übernehmen. Mit müdem Blick und einem langgezogenen Gähnen mühte die Frau in Katzengestalt sich auf, um den Inhalt der Schüssel zu inspizieren. Milch! Ihre Nase hatte sie nicht enttäuscht. Der dunklen Katze wurde warm ums Herz. Auch wenn sie einander keine großen Liebesbekundungen und Freundschaftsarmbändchen austauschten, waren es die kleinen Gesten die ihren Bund über die vielen Jahre bestärkt hatten. Nach einer kurzen Diskussion mit sich selbst, entschied Clem nur die Hälfte der Schüssel zu lehren, damit sie schneller zu ihrem eigentlichen Vorhaben übergehen konnte und dennoch die Köstlichkeit nicht unbeachtet zurücklassen musste.
Zufrieden mit sich, stapfte sie in das Chaos ihrer missmutigen Freundin, rümpfte die Nase, als diese gerade an ihrem Joint zog, sprang leichtfüßig mit einem Satz auf das provisorische Bett, und begann mit ihrem wohlklingenden penetranten Singsang, bestehend aus Maunzen, Miauen und Schnurren.

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.02.2021 11:44.

Cassiopeia

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Re: Milk and Honey | Cassie & Clem | Pastplay

von Cassiopeia am 22.02.2021 18:51

Träge waren die Tage, die an Cassie vorbeizustreichen schienen wie jene Federwolken am Himmel, die sie durch das geöffnete Fenster taxierte. Müde hatte sich die Studentin auf ihre Couch geflezt; das Haar unordentlich zu einem Knoten zusammengemuddelt und die Beine in einer mattseidenen Shorts steckend. Die Mühe, das dazu passende Hemd zuzuknöpfen, hatte sie sich selbstverständlich nicht gemacht. Viel zu müde war Cassiopeia. Die letzten Tage hatte sie mit exessiven Lernen und wenig Schlaf verbracht. Ihre täglichen Bibliotheksbesuche waren kürzer geworden, während der unordentliche Fußboden ihrer geräumigen Wohnung mehr und mehr Bewegungsraum an Bücher, Notizen und Zettel verlor. Cassie war schon immer ein schrecklich unordentlicher Mensch gewesen. Ihre Mutter behauptete immer, dies sei eine Reflektion ihrer Seele; ihr Vater meinte dies auch! Doch an Tagen wie diesen, besaß Cassie nicht die emotionale Stärke um auch nur so zu tun, als sei sie ein guter Mensch. Was störte sich ein Engel schon an ein bisschen Unordnung, wenn er die Welt gesehen hatte?

Das Klicken ihres Feuerzeugs durchdrang die angenehme Nachmittagsstille, die durch ihre lokale Lager eher periodenweise eintrat. Cassie liebte ihre Wohnung, die wie vieles andere in ihrem Leben von Mister und Misses D'Arcy finanziert wurde. Obwohl sie ihre menschlichen Eltern liebte, so war die Freiheit und der Frieden eigener vier Wänder gegen nichts einzutauschen - vor allem, da besonders Clementine von dem fehlen aufmerksamer Augen profitierte. Cassie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und den Blick gen Himmel gerichtet. In ihrer Hand glühte ein brennender Joint, dessen würziger Gestank bereits die halbe Wohnung verpestete. Normalerweise rauchte sie nicht hier drinnen - geschweige denn zu Mittagszeit - doch so verlangte es ihr heute nach ein wenig Konzentration. 

"Lass mich in Ruhe", warnte sie missmutig und schloss für einen Moment die Augen. Kurz haderte Cassie mit sich selbst, gab letztendlich allerdigngs nach und drückte den Joint im bereitstehenden Aschenbecher aus, als Clementines Mauzen nicht verklang. Im sanften Trotz traten kleine, schwarze Pfoten auf ihren Bauch - wackelten auf der unebenen Sitzfläche, die Cassies Oberkörper nun einmal war - und hielt erst dann inne, als dunkle Katzenaugen auf Cassies graue Irden trafen. "Was?", fragte diese. "Hast du keine Bäume zu erkunden, oder so?" Ein Grinsen zog sich über ihre Lippen, das nur noch breiter wurde, als sie Clementines Krallen durch ihren Seidenpijama spürte. Was ihre jahrelange Freundin von ihr wollte, stand unausgesprochen zwischen ihnen. Ein wenig Bewegung, ein wenig Tatendrang, ein wenig Sonnenlicht. Trotz der fortschreitenden Winterferien hatte Cassie die meiste Zeit mit lernen, schlafen und herumlümmeln verbracht. Die Feiertage bekamen ihr nicht gut. Von den schrecklichen Bräuchen, Tagen und Nächten in ihrem Elternhaus und den vorlesungsfreien Stunden; sie hasste alles davon. Sie hasste Weihnachten und sie hasste die Tatsache, dass es schrecklich edgy klang, dies genau so laut auszusprechen. 

Seufzend hob sie die nun freie Hand um über Clementines Köpfchen zu streicheln, wurde allerdings mit den scharfen Zähnchen der Tierwandlerin davon abgehalten. "Hey - autsch!", erwiederte Cass in derselben Empörtheit, als hätte ein menschlicher Freund sie hier nichts, dir nichts gebissen. "Ich hab nichts besseres zutun, okay?" Sie schnalzte mit der Zunge, ließ den Knopf wieder kraftlos in den Nacken sinken und seufzte erneut. So verweilte sie selbst, als Clem leichtpfotig von ihrem Bauch sprang - Bücher und Kerzen wie einen Parkour durchschlängelte und das Wohnzimmer verließ. "Bringst du mir ein Glas Wasser?", rief Cass hinterher, ohne aufzusehen. "Und ne' Advil!" Keine Antwort. "Bitte?" 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.02.2021 08:57.

Clementine

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Re: Milk and Honey | Cassie & Clem | Pastplay

von Clementine am 10.03.2021 16:23

Leicht entrüstet, strich Clementine am Türrahmen vorbei, der Tür-los, den Weg zur Küche markierte. "Da tätschelte sie einfach meinen Kopf, während ich eindeutig ein ernstes Gespräch mit ihr geführt hatte. Na warte", dachte sich Clem mit einem amüsiertem Kopfschütteln. Um Cassie vom Sofa runter zu schaffen, müssten halt härtere Maßnahmen ergriffen werden. Leichtfüßig sprang sie über Bücherstapel, hinauf zum Küchenstuhl und landete schließlich auf dem kleinen eckigen Esstisch, der für alles benutzt wurde, außer zum essen. Mit einem tiefen schnurren zog sie den frischen Duft ihrer Schmetterlingsorchidee ein, die Sie schon seit einem Jahr hegte und pflegte. Bugsierte anschließend störende Klamotten und einen von Cassie's Pappbecher, der nach mehr als nur nach Kaffee roch, auf den Boden. Und nur Sekunden später, ließ Clementine auch schon ihre Menschlichen unbekleideten Beine über die Tischkante baumeln.
Im Gegensatz zu einem Großteil der Werwölfe die nur bei Vollmond und unter Schmerzen sich unfreiwillig verwandelten, war es für Tierwandler das einfachste der Welt sich in ihre Tierische Form zu begeben und umgekehrt. Je öfter man die Gestalt wechselte und je Älter man wurde, desto schneller und kontrollierter fand dies statt. Die junge Tierwandlerin hatte hierbei ihre Tiergestalt nie in Frage gestellt und liebte das Leben als Katze sehr, es gab Zeiten in denen sie sich Monatelang nicht als Mensch gezeigt hatte.
"Dann wollen wir mal". Geschäftig und weitaus ausgeruhter als gedacht, setzte sie ihre Füße auf den kalten Fliesenboden auf und Gänsehaut begann sich automatisch über ihre Haut zu ziehen. Sie Fror. Immer das gleiche. Clementine seufzte. Verbrachte man längere Zeit in Katzengestalt, vergaß man gerne, wie schnell man als Mensch fror. Für Clem war das nur einer der Vielen Gründe warum sie das Dasein als Katze bevorzugte. Jedoch trotz aller Gründe mochte sie auch ihre Menschlichen Hände nicht missen. Mit flinken Fingern Zog sie sich eine herumliegende Jeans und einen dunklen Pulli über.
"Schau Mal neben dir. Irgendwo in dem Haufen müssten die Schmerztabletten rumfahren" Ihre Stimme hörte sich etwas Kratzig an und Clem schluckte trocken. Wann hatte sie das letzte mal gesprochen? "Würdest du öfter aufräumen, würdest du auch sicher deine Sachen finden" Clem hörte das "JA MAMA" schon in ihrem eigenen Kopf und musste über sich selbst lachen. Ihre eigene Mutter kannte Clem nicht und ihre Nonna hatte nie wirklich über ihre Tochter sprechen wollen, so war Cassie´s Mom hier wohl das einzige naheliegende Beispiel für eine liebende, nervende ganz und gar menschliche Mutter. Mit einer geschmeidigen Bewegung landete der Pappbecher vom Boden im Müll und die Klamotten wieder auf ihrem vorgesehenen Platz. Auf der der Stuhllehne. Eine weitere Drehung später griff Clem nach zwei verkalkten Gläsern, füllte beide mit Leitungswasser und Trank ihres erstmal in großer Ruhe aus, bevor sie der Bitte ihrer verdurstenden Freundin nachkam. Geschäftig Schritt Clem an Cassie vorbei, hin zu den gekippten Fenstern um die Vorhänge noch ein gutes Stück weiter zu öffnen, damit ihre Lieblinge mehr Sonnenlicht abbekamen.  Clementine liebte die Natur und vorallem ihre Zimmerpflanzen. Anschließend drehte sie sich wieder um, schnappte sich ne Leggins und eines der herumliegenden T-Shirts. Treffer! Mit den Worten: "Los zieh dich an", hatte Clem den Engel schlichtweg beworfen. 

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2021 17:34.

Cassiopeia

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Re: Milk and Honey | Cassie & Clem | Pastplay

von Cassiopeia am 22.03.2021 05:02

{whoops, ist bisschen lang geworden. hass mich nicht! :'D}

Ein entrüstetet Seufzen quoll von Cassiopeias' Lippen, doch wehrte sich der Engel nicht gegen die Seitenhiebe der Tierwandlerin. Sie war schon immer schrecklich unordentlich gewesen; chaotisch und unorganisiert. So lag es meist an Clementine, den Abwasch zu machen oder gar das Wohnzimmer von Cassies chronischer Verwüstung zu befreien. Der Engel hatte der Katze oft gesagt, dass sie zu sehr an der Unterstützung anderer hing; sie entweder überhaupt nicht an sich heranließ oder gar viel zu sehr. Es war vielleicht Cassiopeias' Fehler, ja. Aber Clementine konnte nicht behaupten, sie hätte dies nicht gewusst. Seit Jahren waren sie nun schon befreundet und es gab niemand, dem Cassie mehr vertraute. Niemand, der die gänzliche Tiefe ihres Ichs' besser kannte als Clem. Ihre Clem.

Die Tierwandlerin riss Gardinen und Fenster auf; ließ frische Luft und schrecklich fröhliche Sonnenstrahlen das verdunkelte Apartment durchfluten. Qualvoll stöhnte der Engel in seinem melancholischen Alltagstrott, als auch Jeans und T-Shirt auf ihrem Gesicht landeten. Sie wusste, keine Ausrede würde wirken. Keine Worte dieser Welt, würden sie vor dem bevorstehenden Spaziergang bewahren. So murmelte Cassie eine halblaute Beleidigung in Richtung ihrer Freundin, während sie ihre ausgebleichte Jeans über die nackten Beine zog.

Verdammt sollte sie sein, diese hartnäckige Katze!

Einige Minuten später setzten die beiden Freundinnen Fuß in den Park nebenan. Cassiopeia versteckte ihre müden Augen und grimmige Miene hinter einer dunklen Sonnenbrille, während Clementine die letzten Sonnenstrahlen des Tages geradezu in sich aufzusaugen schien. In dicke Jacken eingepackte Kinder spielten auf dem naheliegenden Spielplatz, einige Passanten belagerten die provisorischen Picknicktische und selbst Cassie mit ihrer ich-warte-im-Auto Laune musste zugeben, dass es ein recht schöner Spätwintertag in Dellyware war. Für eine ganze Weile lief der Engel stumm neben Clementine her, atmete die kalte Luft ein und fragte sich insgeheim, was Lev gerade wohl so machte. Ihre Gedanken verweilten bei dem blonden Pessimisten, als Clem eine Parkbank ansteuerte und die beiden weiterhin stumm platznahmen. Der kahle Baumwipfel einer nahestehenden Eiche warf kleine Schatten auf ihre Gemüter und Cassie, die beide Hände in ihren Manteltaschen vergraben hatte, legte den Kopf in den Nacken, um gen Himmel zu sehen.

"Erinnerst du dich an Kaleidoskope, mit denen ich als Kind gespielt habe? Die vielen bunten Muster mit ihrer Tiefe und ihrem Übergang haben mich immer fasziniert", sagte sie irgendwann in die angenehme Stille hinein und blinzelte gegen das Sonnenlicht. "Manchmal, wenn ich für längere Zeit zu Bäumen hinaufsehe, erinnert es mich an diese Dinger. Dann verschwimmen die Ebenen, gehen ineinander über und man fühlt sich wie in einer anderen Realität." Cassie sah nicht, wie ihre jahrelange Freundin geistesabwesend nickte. Beide blickten sie in die wippenden Baumwipfel hinauf und ließen Schatten und Licht ihre Haut bedecken. Es waren ein paar anstrengende Tage gewesen, doch Cassie wusste, dass auch diese vorbeiziehen würden. So, wie die Schäfchenwolken am heutigen Nachmittagshimmel. Auf schlechte Tage würden gute folgen; so wie der Frühling langsam den Winter ablöste. Ein gutes Zeichen war es vielleicht, dass Cassie nicht mehr schweigen wollte. Da war nicht mehr dieser ständige Gedanke: Vielleicht muss ich nur schlafen. Vielleicht ist es morgen besser. Stattdessen schätzte Cass, in Clementine eine Person zu haben, mit der man jeden seiner Gedanken teilen konnte.

"Ich habe von ihm geträumt", gestand sie in die Stille hinein. Eine unaufgeforderte Erklärung, von der die junge Frau glaubte, Clem hatte sie stillschweigend abgewartet. So, wie sie es immer tat; schrecklich geduldig und Akzeptant. „Manchmal frage ich mich, ob die Träume irgendwann verschwinden." Cass hielt kurz inne, um zu seufzen, korrigierte dann ihren Tonfall und setzte kopfschüttelnd hinzu: „Eigentlich müssen sie das nicht. Es sind fast durchweg schöne Gehirngespinste, die mir nicht wehtun. Ich habe mal gelesen, dass unerwiderte Gefühle nur dann weh tun, wenn die Möglichkeit besteht, sie zu erfüllen." Die Studentin seufzte erneut und legte den Kopf in den Nacken. Das Gras fühlte sich weich an unter ihren Händen, der Wind angenehm kühl auf ihrem Gesicht. Seit der ersten Sekunde ihres Daseins im Körper eines Menschen, war ihr immer bewusst gewesen, dass ihre Liebe zu Gabriel nichts weiter als eine Träumerei sein würde; eine unrealistische Fantasie. Und doch ließen sie die Träume der letzten Nächte nicht los. Immer und immer wieder dachte sie an den Erzengel Gabriel.

Gabriel, der mit seinem alleinigen Anblick Ambriels Leben zerstört hatte.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.03.2021 05:09.

Clementine

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Re: Milk and Honey | Cassie & Clem | Pastplay

von Clementine am 18.04.2021 14:40

{Ups, meine Antwort hat etwas lange auf sich warten lassen. Bitte hass mich nich! :'D <3}
Helle Sonnenflecke brachen sich durch das blattlose Geästs über innen und tanzten über ihrer beider Gesichter hinweg. Ein seliges Lächeln hatte sich auf Clementine's menschlichen Züge geschlichen. Sie saß mit hochgezogenen Beinen auf der Bank neben Cassie und hielt ihre Knie mit beiden Armen umschlungen. Es war seltsam, gestreckt zu sitzen und so fühlte es sich normaler an. Und vor allem war es wärmer. Sie hatte die Augen geschlossen, nachdem Cassie und sie Minutenlang schweigend den Himmel beobachtet hatten und ließ ihre Gedanken schweifen.
Clementine liebte es bei Sonnenschein draußen zu sein. Es erinnerte sie an ihre Nonna, die keinen Sonnentag ausgelassen hatte, um mit der damals noch so jungen Clem auf ein Abenteuer zu gehen. Immer auf der Suche nach den schönsten Plätzen. Es war sicher nicht ganz ungefährlich gewesen, aber ihre Nonna war die unerschrockenste Gestaltwandlerin, die Clem je kennengelernt hatte. Irgendwann würde sie hoffentlich wie sie sein, nur vielleicht weniger streng. Die Sonnentage nach ihrem Tod waren deshalb nie mehr dieselben gewesen, aber hier und jetzt, mit Cassie draußen zu sein, war ein bisschen wie Nachhause kommen. So wie damals, als die junge Clementine in ihrer Katzengestalt Cassiopeia zum ersten Mal begegnet war. Einem kleinen Mädchen, das trotz liebender Familie, die gleiche Einsamkeit in ihren Augen trug, wie Clementine sie lange Zeit verspürt hatte. Damals hatte Clem manchmal das Gefühl gehabt, sie hätten sich aus gutem Grund gefunden. Und ein kleiner eigensinniger und kindlicher Teil in ihr glaubte, es hatte alles so kommen müssen; dass Cassie, oder eben Ambriel zu ihr geschickt wurde, damit sie nicht mehr alleine war. Aber es wäre so unglaublich unfair daran zu denken, dass das eignende Glück, das Leid der anderen herbeigerufen hat. Den aus Ambriel's Augen war diese Einsamkeit nie ganz verschwunden. Wie sollte man sich auch nicht so fühlen, verlassen, von denen die man Liebt, wenn man genau von Ihnen verstoßen wurde. Und ja sie liebt ihn noch immer. Diesen Gabriel, diesen Engel. Clem war sich sicher, sie würde ihn erwürgen, wenn er in ihre Reichweite kommen würde. Mit Sicherheit. Sie wusste aber auch, das war absolut unmöglich und komplett bescheuert und ihre gesamte zum Teil christliche Erziehung, sowie jedes Gespräch mit Cassie oder Brie - wie nur Clem sie nennen durfte, machte ihr klar wie absurd diese Aussage war. Weshalb sie diesen Gedanken auch noch nie ausgesprochen hatte. Es tat einfach gut es, als ihre beste Freundin zu denken und es war besser als nichts tun, denn mehr als das war ihr nicht möglich. Würde sich dieser Gabriel auf der Erde befinden, würde Clem vermutlich sein Haus mit faulen Eiern bewerfen oder seine Schuhe als Katzenklo missbrauchen. Dies war auch ein Gedanke, den sie nie aussprechen sollte. Ihr Lächeln wurde breiter. Ja Clem würde sich nie mehr einsam fühlen und sie würde alles dafür tun, dass es Cassie genauso erging. Auch wenn das bedeuten sollte, dass dieser Lev Typ öfter bei ihnen aufschlagen würde.

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.01.2022 11:29.

Cassiopeia

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Re: Milk and Honey | Cassie & Clem | Pastplay

von Cassiopeia am 29.05.2021 00:48

Cassie nickte im stummen Verständnis, so stimmte es wohl, dass es ihrer besseren Hälfte ähnlich erging. Clementine redete oft über ihre Moma; eine Gestaltwandlerin, die Cassie nur zu gerne einmal kennengelernt hätte. Der Tod von Isabel Deluna hatte Clem den Boden unter den Füßen fortgerissen und die junge Gestaltwanderin zur Obdachlosen Streunerin gemacht. Für Cassie fühlte es sich an, als on niemand - außer Clementine, - wusste wie es sich anfühlte, absolut und vollkommen deplatziert zu sein. In einem fremden Körper, unter Menschen; deren Sitten und Gebräuche den eigenen so Fern waren. Ambriel hatte sich im Körper der kleinen Cassiopeia D'arcy stets gedacht, dass es auf der irdischen Welt irgendwo einen Ort fernab des kleinen Dellyware geben würde, an den sie in der Masse untertauchen konnte. New York, vielleicht. Tokyo mit seinen breiten Straßen und engen Gassen. Shanghai, Dehli oder gar São Paulo. Bereits in jungen Jahren, lange bevor sie Clementine traf, hatte Cassie vor dem Schlafengehen über Weltkarten und Atlasse gebrütet. Immer auf der Suche nach Großstädten und vielbeschäftigten Orten, in denen sie nicht seltsam sein würde. Deplatziert. Und dass, obwohl es in ihrem Leben gute Menschen gab, die zu ihr hielten. Menschen, die sie von ganzem Herzen liebten, doch niemals verstanden oder gar Bescheid wussten. Cassie lag als Kind nachts oft neben ihnen und konnte keine Ruhe finden. Wenn sie neben Clementine lag, schlief sie wie ein Stein.

Wie ironisch und vielsagend es war, eine Zwillingsflamme zu haben, deren Verbundenheit von dem Schmerz einer vergangenen Liebe überschattet wurde. Cassiopeia, in ihrem Wesen, war gierig. Sie hatte nie genug.

Trotz der vorsichtigen Worte Clementines, schnaubte Cassie und schob sich die Sonnenbrille auf die Stirn, um dem Blick ihrer Freundin mit Sarkasmus zu begegnen. „Das ist, als würde man eine ganze Schokoladentorte mit Salzstangen vergleichen", unterbrach sie ihre beste Freundin. „Ich habe nicht tausende von Jahren gelebt, um mich nun ernsthaft mit einem irdischen Wesen einzulassen... dich natürlich ausgeschossen." Cassie grinste, als sie ihre Sonnenbrille wieder auf die Nase schob und gen Himmel blickte. „Sowieso bin ich nicht hier, um ein glückliches Friedefreudeeierkuchen-Leben zu leben. Es gibt immerhin Gründe, weshalb ich hierher verbannt wurde." Sie hielt kurz inne, bevor sie hinzufügte: „Zumindest glaube ich das immer, wenn Finanzbros versuchen mir Crypto zu erklären."

Für einen kurzen Moment gewann die Geräuschkulisse der spielenden Kinder überhand, als einer der kleinen Dämonen anfing zu schreien und eine verzweifelte Mutter begann, laute Verbote von sich zu rufen. Cassie wusste zwar, auf was Clementine hinauswollte, doch sie glaubte schlichtweg nicht daran, dass romantische Liebe ihr allgegenwärtiges Selbstmitleid lindern würde. „Ich könnte dir das gleiche sagen", gab sie nach einem weiteren Moment des Spielplatz-dramas von sich. Zwar klang Cassie nicht mehr sarkastisch, doch es war klar, dass sie nichts von diesem Ansatz hielt. „Ich habe nicht vor, unsere kleine Wohngemeinschaft so schnell zu beenden." Denn wenn Cassie ehrlich mit sich selbst war, so schien ihr Leben zu kompliziert, zu verrückt, um eine dritte Person hinein zu lassen. Das gleiche galt ihrer Meinung nach auch für Clementine; Cassiopeia teilte nicht gerne. „Oder hast du etwa vor, mich in Zukunft mit einem Menschen auszutauschen? Oder noch schlimmer: Einem Halbgott." Die Blondine zog eine angewiderte Grimasse.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.05.2021 00:48.

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